Auf einmal bin ich in Pakistan. Die Provinz, die ich bereise heißt Balutschistan. Ich habe nie zuvor davon gehört. Hier gibt es Polizeischutz und Kalaschnikows überall. Ich muss nicht trampen, denn die Polizei fährt mich. Und zwar mit mindestens zwei schwer bewaffneten Wachen. Alle 30 Kilometer gibt es einen Checkpoint, an dem das Auto gewechselt wird. Ich werde weitergereicht. Immer wieder schreiben die Wachen in ein dickes Buch zur Registrierung. So geht es immer weiter: neue Wachen, neues Auto, Abfahrt. Oft steht die Kalaschnikow während der Fahrt zwischen meinen Beinen. Es ist ein beängstigendes Gefühl. Dennoch ist alles sehr gut organisiert und völlig kostenlos. Dank dem pakistanischen Steuerzahler, der hier keine Kosten und Mühen scheut!
Kalaschnikow zwischen den Beinen
Die Sicherheitslage ist brisant, hier an der afghanischen Grenze. Die Polizei bewacht das Hotel und ich habe Ausgangssperre. So etwas habe ich noch nie erlebt: weder im Irak, noch im Sudan, nicht einmal in Afghanistan. Aber, ich will mich nicht beschweren, denn alle Nachbarn und auch die Wachen im Hotel sind großartig und wir schließen Freundschaft. Sie sind voller Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und nach einem normalen Leben. Und so kommt es, dass ich mit meiner Trompete gegen den Terror anspiele!
Panzer mit Holzofen
m Morgen geht es weiter gen Osten, in 18 weiteren Autos die mich die 300 Kilometer bis nach Quetta bringen. Das ist die Hauptstadt Belutschistans. Die Region ist so groß wie Deutschland, hat aber „nur“ 20 Millionen Einwohnern. Sie besteht zum Großteil aus Wüste. Die Nähe zu Afghanistan heißt Gefahr: Attentate, Bomben, Selbstmordanschläge, sind in den letzten Jahren hier immer wieder geschehen. Der letzte Anschlag im November kostete über 70 Menschen hier das Leben. Darum empfängt mich ein gepanzertes Militärfahrzeug mit Geschützturm und eingebautem Holzofen.
Wir fahren, schwer bewaffnet, während alle um uns mit dem Eselskarren oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Doch auf einmal geht es für mich mit dem Motorrad weiter. Ich, eingezwängt zwischen 2 Polizisten. Und letztendlich lassen sie mich auch mal das Motorrad fahren. Wahrscheinlich war das der gefährlichste Augenblick des ganzen Tages.
Geschichtsträchtiger Ort
Dann werde ich wieder im Hotel abgeliefert. Diesmal quartiere ich mich in einer geschichtsträchtigen Absteige ein, denn Drehorgelrolf aus Halle war mit seinem Trabbi auch schon hier. Wenn das kein heimatliches Gefühl hier im “Bloom Star” schafft!
Am nächsten Tag müssen die Reisepapiere geklärt werden. Ohne Papiere keine Weiterreise. Dies bedeutet einen Behördentag. Das kann dauern. Zum Glück teile ich das Los mit Lukas, der mit seinen zwei Freunden aus Deutschland mit dem umgebauten LKW durch Asien tourt. Wir haben viel zu erzählen, während die Beamten wichtige Arbeiten verrichten.
Nach vielen Stunden und noch mehr Gläsern Tee haben wir schließlich beide ein Formular in der Hand, was uns zur Weiterreise ermächtigt. Die Jungs wollen in den Iran und ich will raus aus dem Sperrgebiet, weiter nach Osten. Leider darf ich aber nicht trampen sondern muß den Zug nehmen.
hallo lieber gregor,mit spannung verfolge ich deine reiseberichte.wahnsinn! und ich glaube,ich kann das ein bissel einschätzen.letztens habe ich deine mama im eisleber hundenetto getroffen.so richtig begeistert war sie auch nicht…von der terrorgefahr und den vielen vollautomatischen waffen um dich rum mal abgesehen: wie ist denn das wetter momentan?ich hoffe,wir sehen uns gesund und munter auf der punktum-couch.liebe grüsse ute
Hallo,
wir sind überrascht u erfreut von dir zu hören -mehr über uns auch bei http://www.D-ROLF.com